Seit 1899 in Bietigheim das erste Linoleumwerk errichtet wurde, ist die Industriegeschichte und Stadtentwicklung eng verknüpft mit der Produktion des Bodenbelags Linoleum. Mit der Gründung der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen 1989 wurde auch der Wettbewerb »Linolschnitt heute« ins Leben gerufen, bei dem inzwischen mehr als 500 Bewerbungen aus aller Welt eingehen. Der Grafikpreis fördert sowohl zeitgenössische Kunstschaffende, die sich dem Linolschnitt intensiv verschrieben haben, als auch jene, die diese traditionsreiche Technik neu für sich entdecken. Auch wenn der Linolschnitt eine vergleichsweise junge Technik ist – Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Linoleum erfunden, seit Beginn des 20. Jahrhunderts für künstlerische Zwecke genutzt – hat er doch eine respektable Tradition von den Expressionist*innen über die Künstler*innen der französischen Moderne wie Henri Matisse und Pablo Picasso bis hin zu seiner Neuentdeckung in den 1980er Jahren durch Georg Baselitz, Markus Lüpertz oder Jörg Immendorff. Der Wettbewerb »Linolschnitt heute« hat einen weiteren Beitrag dazu geleistet, dass sich diese Technik neben dem Holzschnitt gleichrangig als künstlerische Hochdrucktechnik etabliert hat.
»Linolschnitt heute« ist mit drei Preisen in Höhe von 5000 €, 3000 € und 2000 € dotiert. Die prämierten Arbeiten werden zudem für die Sammlung der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen angekauft. Darüber hinaus entscheidet die Jury über den Ankauf von drei weiteren Arbeiten und ermittelt die Exponate für die Ausstellung, zu der stets ein Katalog erscheint.
Bewerbungsfrist: 1. Dezember 2024